Nepal 2013

Im Frühjahr 2013 reise ich mit einem Freund nach Nepal, um einen weiteren Schulfreund zu besuchen, der dort mit Weltwärts ein Jahr in einem Straßentheater aushilft. Während seiner Urlaubszeit möchte er mit uns das östliche Nepal (das heißt Nepals Osten) bereisen. Wir starten in der Hauptstadt Kathmandu, wo wir für einige Tage verweilen, und begeben uns dann an die südliche Grenze zu Indien, nach Janakpur. Von dort aus reisen wir weiter bis Ilam, ein Teeanbaugebiet nahe Darjeeling – an der östlichen Grenze zu Indien. Der Kreis schließt sich, denn von hier geht es für uns wieder zurück in die Hauptstadt (…glücklicherweise fand sich unter den Reisefotos auch eines von Maltes Reiseplanung, sodass ich unseren Weg nochmal nachvollziehen konnte. Danke für die schönen Bilder von Pashupatinath, Janakpur und Ilam – ich hatte Probleme mit meinem Objektiv.)

Kathmandu

Kathmandu liegt in einer Senke – ein bisschen wie Stuttgart, nur dass das nicht im Himalaya liegt. Ähnlich wie dort staut sich hier leider der Dunst. Nur an besonders klaren Tagen kann man von der Stadt aus auch die sehr hohen Berge erblicken. Zur Zeit unseres Aufenthalts gibt es immer wieder Streiks aus Gründen politischer Art. Bedeutet aber, dass der Straßenverkehr komplett ausfällt. Es sind dann keine Autos unterwegs, und auch keine Roller. Schön für Touristen, die wir sind. Kathmandu ist gewissermaßen unsere „Homebase“. Hier werden wir nach dem Anflug von Abu Dhabi her von unserem Gastgeber (Malte) mit „Namaste“ und einem Milchtee beim Hotel Ganesh Himal empfangen. Dieses befindet sich nahe dem touristischen Zentrum der Stadt, wo allerlei Waren wie Klangschalen und Räucherwerk verhökert werden. Einige Alt-68er und jüngere Hippies gehören zu den Gästen. Hier finden sich das Pilgrims Bookhouse mit hauptsächlich englischsprachiger Literatur (leider dem Erdbeben 2015 zum Opfer gefallen, jedoch meines Wissens wieder aufgebaut), sowie eine hervorragende Eisdiele für Westler und allerhand „authentische“ Gastronomie. Zum Beispiel Pfannkuchen. Zum Glück ist Malte Herr über das Chaos und weiht uns in die Kunst des Unterscheidens ein. Eine Klangschale und Räucherwerk sowie Seife für die Oma nehme ich mir trotzdem mit. Über die Tempel kann man verschiedener Ansicht sein. Natürlich sind sie zentrale Anlaufstätten der Hindus. Und natürlich werden sie von den Touris ebenso häufig fotografiert (so auch von uns). Aber tut das ihrer Heiligkeit einen Abbruch? Ist es nicht mehr das Erstaunen vor dem Anderen, das sich in Aneignungsversuchen ergeht? Man soll eben im eigenen Kontext bleiben. Es gibt auch einige Buddhisten in Nepal, etwa 10%. Wir besuchen die Stupas in Bodnath und Swayambhunath. Beeindruckende Bauwerke! Buddhismus und Hinduismus teilen sich die Zahl 5 – Sie steht für die fünf Elemente. Sie kehren wieder in der „Buntheit“ der Gebetsfahnen.

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